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Das haben die meisten Schülerinnen und Schüler der 8. Klasse wohl nicht erwartet: dass ein Besuch in der Bibliothek Spaß machen kann, obwohl da so viele Bücher sind und obwohl es sogar um Bücher ging. Muss es wohl auch bei einer Veranstaltung im Zuge der Jugendbuchwoche in Würzburg.

„Einfach erklärt – Social Media – Cybermobbing – Deine Daten im Web“, so lautet der Titel des Sachbuchs von Manfred Theisen, der in seiner lebendigen und schülernahen zweistündigen Veranstaltung so manche kindliche Kinnlade hinabsinken ließ, indem er klarstellte: Auch ‚spaßig‘ gemeinte Beleidigungen via WhatsApp können ernsthafte rechtliche Konsequenzen haben.

Spielerisch wurden die Schülerinnen und Schüler auf die Fakenews-Probe gestellt und manch einer traute scheinbar seinen Ohren nicht, als herauskam, dass berühmte Livestreamer nicht immer die Wahrheit sagen, ja sogar absichtlich und dank ihrer Reichweite erfolgreich Unwahrheiten verbreiten.

„Eure Handys hören in einem Umkreis von zirka sieben Metern alles mit“, erklärte der Autor Manfred Theisen den Schülerinnen und Schülern. Ob wir wohl vertrauliche Gespräche in einem vollbesetzten Klassenzimmer führen würden?

Trotzdem haben wir das Smartphone immer zur Hand; es ist unser ständiger Begleiter im Kampf gegen das selbstständige Denken. Wir texten, wir geben zur kurzweiligen Unterhaltung sämtliche auf dem Handy hinterlegte Daten bereitwillig an chinesische Unternehmen, wir wollen nicht, dass unsere Snapchat-Flamme erlischt, wir daddeln für einen Dopaminkick nach dem anderen, koste es, was es wolle.

Das Smartphone wegzulegen, bedeutet Verzicht – Verzicht auf Glückshormone. Es bedeutet aber auch, was manch einem wohl im Kontext der Jugendbuchwoche klar wurde, vor allem eines: Gesundung.

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